Lange hab ich nichts mehr von mir hören lassen, jetzt gibt’s
wieder einmal ein Update - ist ja so einiges passiert im letzten Monat. Der
Reihe nach…
Nach Großsteinbach absolvierte ich noch einen guten
Testwettkampf auf der olympischen Distanz in Stubenberg. Mit dem dortigen Sieg
und viel Optimismus war der Weg frei für die weite Welt…
Der ETU Sprint im italienischen Cremona Anfang Juni war mein
internationales Sommer-Debüt. Ich fühlte mich gut vorbereitet und war gespannt
wie der erste internationale Vergleich ausfallen würde.
Leider ließ ich mich vom ganzen Drumherum aus der Ruhe
bringen und steckte auch bei den Zweikämpfen in der Startphase viel zu schnell
zurück. Das Feld war weg und ich alleine! Nicht wirklich das, was ich mir
vorgestellt bzw. erhofft hatte - doch mein Kämpferherz ließ mich nicht im
Stich. Nach einer Solofahrt am Rad wollte ich wenigstens noch einen guten
5km-Lauf absolvieren. Ich lief so schnell mich meine Beine noch tragen konnten,
sammelte sogar noch ein paar Athletinnen ein und erreichte schlussendlich als
38. das Ziel.
Internationale Bewerbe haben ihre eigenen Gesetze und sind
mit österr. Triathlonveranstaltungen nicht zu vergleichen…
Eine Woche später standen die österr. Staatsmeisterschaften
über die olympische Distanz auf der Wiener Donauinsel am Programm. Für
Regeneration und Vorbereitung blieb nur eine knappe Woche Zeit - dennoch wollte
ich um den Titel mitkämpfen.
Mit Schwimmbestzeit und einem kleinen Vorsprung ging’s auf
die Radstrecke. Ich hatte jedoch keine Ambitionen alleine vorne weg zu fahren
und so erfolgte der Zusammenschluss mit meinen Verfolgerinnen (Lisa Hütthaler,
Lydia Bencic und der Ungarin Koch) recht rasch.
Lisa nutze Mitte des Rennens eine Unachtsamkeit der Gruppe und
startete einen erfolgreichen Ausreisversuch - bis zur 2. Wechselzone
vergrößerte sie ihren Vorsprung bis auf knapp 3 Minuten.
Ich setzte alles auf die letzten 10 Kilometer, doch sehr
schnell musste ich feststellen, dass sich Körper und Geist an diesem Tag nicht
einig waren. Probleme mit meinem Oberschenkel ließen keinen vernünftigen
Laufschritt mehr zu. Um Schadensbegrenzung bemüht humpelte ich ins Ziel. Platz
3 in der ÖSTM-Wertung und der Sieg in der Klasse U23 waren die Ausbeute der
Strapazen.
Am vergangenen Wochenende dann der Höhepunkt meiner
bisherigen Karriere. Ich durfte die österreichischen Farben bei der FISU
Studenten-Weltmeisterschaft in Yilan/Taipei vertreten. Heiß, heißer, unglaublich…so
würde ich die ganze Reise beschreiben. Nach mehr als 24h Anreise blieben mir
nur 2 Tage um mich zu erholen und an Zeitumstellung (+ 6h) und Klima (ca. 36
Grad, sehr schwül) zu gewöhnen. Viele Eindrücke prasselten auf mich ein und die
Vorfreude auf den Bewerb war groß. Das Schwimmen verlief besser als in Italien
und ich fand mich in der 4. Radgruppe wieder. Wir konnten recht schnell auf die
vordere Gruppe aufschließen. Die Zusammenarbeit in der Gruppe war jedoch eine
Katastrophe. Alle Versuche meinerseits andere Mädels zur Führungsarbeit zu
animieren scheiterten kläglich. Der abschließende Lauf war ein Kampf ums
Überleben, die steigenden Temperaturen setzten mir gegen Ende des Rennens immer
mehr zu. Ca 1km vor dem Ziel wurde mir plötzlich richtig kalt…zum Glück war die
nächste Labestation nicht weit und ich taumelte mit letzter Kraft als 23. ins Ziel. Zwar
bin ich mit dem Rennen nicht ganz zufrieden, dennoch war es eine geniale Reise,
bei der ich weitere wertvolle Erfahrungen sammeln durfte. Danke an dieser Stelle auch an
Dr. Oliver Bachmann, der als Coach beste Betreuerarbeit geleistet hat!