Dienstag, 27. März 2012

Weltmeisterschaft Wintertriathlon Jämijärvi/FIN

Der Trip ins finnische Jämijärvi war ein voller Erfolg und endete mit meinem bis dato größten Erfolg - WELTMEISTERIN!
Doch es ist nicht alles Gold was glänzt - von Schmerzen, Überwindung, Unverständnis, Jubel und Partystimmung...

Die Freude über diesen Titel ist natürlich groß, doch muss ich meine Leistung auch kritisch beurteilen…
Jämijärvi begrüßte uns nicht gerade mit typisch skandinavischen Bedingungen - am Renntag gab’s Plusgrade und leichten Nieselregen. Diese Wetterkapriolen veranlassten die Organisatoren am Abend zuvor die gesamten Wettkampfstrecken zu ändern (zur Sicherheit der Athleten…?!)

Gelaufen wurde auf der angrenzenden Landebahn des Zivilflughafens - auf Asphalt, Schotter, Dreck und Eis. Mit der Laufleistung war ich zufrieden und ich wechselte als Dritte aufs Bike. 

 
Die Bikestrecke (vormals Langlauf-Strecke) führte 4 Runden quer durch die finnischen Wälder. Ein steiler Anstieg und eine ebenso steile Abfahrt waren das Salz in der Suppe. Mein Bikesplit war eine mittlere Katastrophe - das spiegelt auch die Teilzeit wieder. Dadurch verspielte ich meinen Vorsprung und kam gemeinsam mit der späteren Zweitplatzierten Russin in die Wechselzone. 


Sauer auf mich, weil ich am Bike meinen ganzen Vorsprung vom Laufen verspielt hatte, wollte ich auf die Langlaufstrecke stürmen und riss dabei einen gewaltigen Bauchfleck - wobei mir durch den Sturz auf die Langlaufski erst einmal die Luft weggeblieben ist. Nun hieß es "Zähne zusammenbeißen und durch"...10 km später konnte ich trotz Schmerzen mit einem komfortablen Vorsprung über meinen ersten Weltmeistertitel jubeln.

 
Vizeweltmeister mit dem Team!
Wettkampftag 2 stand ganz im Zeichen des Teambewerbes. Mit der „Bronzebesetzung“ von der EM in Italien (Slavinec - Wieltschnig - Steinecker - Rothberger) kämpften wir bis zum Schluss um den Titel. Letzendlich mussten wir uns knapp dem russischen Team geschlagen geben.


Auf der geladenen Abschlussparty der Italiener feierten wir gemeinsam mit dem russischen Team unsere Medaillen...bei Lachs, Polenta und finnischem Bier ("Oil"). 

Montag, 5. März 2012

U23 Gold bei der Wintertriathlon-EM in Italien

Das Motto "Die Steigerung von Extrem" beschreibt die diesjährige Europameisterschaft sehr treffend. Man erwartet den Winter und steht mitten im Frühling. Statt Winterjacke und Haube hieß es Hosen hinaufkrempeln und sorgfältig eincremen…

Bei meinem 3. Antreten auf int. Ebene sicherte ich mir erstmals den EM-Titel.
Die Topographie der Strecken sowie die teils brutalen Verhältnisse erforderten ein Übermaß an körperlicher und mentaler Anpassungsfähigkeit.

Die Laufstrecke führte kreuz und quer durch die schmalen Gassen des Ortes, wobei man flache Passagen vergebens suchte. Schon auf den ersten Metern fühlte ich mich „pudelwohl“ und konnte das Tempo der Elite-Spitze mitgehen. Mit der 3. Laufzeit legte ich schon wichtige Minuten zwischen mich und meine unmittelbare Konkurrenz. Durch einen superschnellen Wechsel aufs Bike verließ ich die Wechselzone als Gesamt-Zweite.

Die hohen Temperaturen hatten der Strecke arg zugesetzt, dadurch waren Teile unbefahrbar - „wer sein Rad liebt, die schiebt bzw. trägt!“
Die Radstrecke war sehr kräfteraubend und die sonst üblichen Sicherheitsvorkehrungen suchte man vergebens. Aufgrund dieser Umstände fuhr ich mit sehr dosiertem Risiko. Meinen Vorsprung konnte ich dennoch sukzessive ausbauen.
Schon ziemlich kaputt ging es auf die finalen Langlaufkilometer. Für diese Strecke gibt es keine Superlativen. Aufgeweichte Piste, ultra steile Anstiege, gefährliche Abfahrten zwischen Felsen und Bäumen.
Die 2. Langlaufzeit im gesamten Damenfeld zeigt aber, dass ich auch mit diesen Verhältnissen bestens zurechtgekommen bin - nicht zuletzt Dank des Top-Materials unter meinen Füßen - Papa hatte sehr tief in seine Wax-Trickkiste gegriffen - besser hätte er es nicht erwischen können - DANKE!!
Erst Minuten nach dem Zieleinlauf registrierte ich meinen überlegenen Sieg.
Mit meiner Zeit hätte ich im Elitefeld Platz 4 belegt - 10 Sekunden hätten auf das Podest gefehlt.

Zeit zum Feiern blieb jedoch keine, denn am Tag darauf galt es für das Team AUSTRIA um eine Medaille zu kämpfen. Ein Wetterumschwung mit Regen in der Nacht verschärfte die Streckenbedingungen abermals.
Ich hatte die Ehre unser Team anzuführen und brachte es als Startläuferin gleich in eine optimale Ausgangsposition - mit über 1 Minute Vorsprung übergab ich an Silvio Wieltschnig, der den Vorsprung halten konnte - und so lagen wir zur Hälfte des Rennens auf Goldkurs.
Als 3. ging Simone Steinecker ins Rennen. Sie hatte leider Pech auf der Radstrecke und fiel aufgrund eines Hinterraddefekts auf Platz 3 zurück. Aber noch war nichts verloren. Unser Schlussläufer Markus Rothberger setzte zur Aufholjagd an. Der Rückstand nach vorne war jedoch zu groß.  Er konnte zwar einiges an Zeit gutmachen, an der Platzierung änderte sich jedoch nichts mehr.

Platz 3 mit dem Team war ein schöner Abschluss eines grandiosen Wochenendes, bei dem die österreichische Bundeshymne für mich das erste Mal außerhalb Österreichs gespielt wurde.

Ergebnisse